11.11.2019
Crowdinvestments sind in aller Munde und werden häufig an prominenter Stelle beworben.
Es ist bemerkenswert, welch geringe aufsichtsrechtlichen Anforderungen die Anbieter und die Produkte in diesem Bereich zu erfüllen haben und wie einfach die Vermittlung solcher Investments durch die Anbieter möglich ist. Wir sind schon lange der Meinung, dass dies nicht sinnvoll ist. Insbesondere nicht für den im Zweifel unbedarften Investor, der solche Investitionen „digital“ / online und selbstverständlich komplett eigenverantwortlich im „Vorbeigehen“ tätigen kann.
Wir sind der Meinung, dass regulierte Produkte (geschlossene AIF oder Vermögensanlagen MIT BaFin-Prospekt), die durch regulierte Finanzanlagenvermittler vermittelt werden, für 98% aller Investoren die bessere Alternative sind.
Zwar gab es bislang bereits einige Meldungen über Insolvenzen und damit Schadensfällen für Investoren in Bereich Crowdinvestments, aber nun hat es auch ein Investmentangebot des Marktführers getroffen.
Am 12.11.2019 ist im bekannten Branchennewsletter von Fonds Professionell die erste Pleite eines Angebotes des Marktführers Exporo kommuniziert worden. Weitere Probleme werden angedeutet…
Wir möchten betonen, dass jeder Schadensfall im Bereich „Sachwerte“ extrem bedauerlich ist. Insbesondere für die betroffenen Investoren. Im Bereich der sog. Crowdinvestments werden allerdings sehr risikoreiche Produkte ohne Prospektierung und mit massiv vereinfachten Anforderungen an den Vermittlungsvorgang in kleinsten Abschnitten an Investoren vertrieben.
Dass dies vom Gesetzgeber im Rahmen der Regulierung seit dem Jahre 2013 bewusst ermöglicht wurde und immer noch weiter gefördert wird, kann jeder Marktteilnehmer aus der „Beteiligungswelt“, der den „Regulierungsmarathon“ unserer Branche seit 2013 erlebt, nur mit Verwunderung zur Kenntnis nehmen.